18h Zeit um die Stadt Taipeh zu erkunden- reicht das? Diese Frage haben wir uns auch gestellt und damit unser Vorhaben klappt, haben wir uns vorbereitet. Was wollen wir sehen in der Hauptstadt von Taiwan? Angefangen von der Universität mit vielen Gewächshäusern und wilden Pflanzen, über die kleinen Straßen zum Taipeh 101 und schließlich zu den Kameraläden in der berühmten Analogkamera-Straße von Taipeh.
Bewaffnet mit meiner AE1, einem 50mm f1.4, 28mm f2.8, 70-210mm f4 und einem professionellen Kodak Porta 400 sind wir mit einem Schnellzug vom Flughafen in die Stadt gefahren. Ohne WLAN in U-Bahn Stationen und unserem guten Orientierungssinn wären wir völlig verloren gewesen, denn es spricht fast niemand Englisch in Taipeh. Überraschend, aber kein Hindernis für uns diese Stadt, ihre Menschen und ihre Kultur anzuschauen und für unser Reisealbum mit den Kodak Portra 400 analog festzuhalten.
Der Kodak Porta 400 ist für Natur- und Reiseaufnahmen, aber auch für Portraits eine erstklassike Wahl.
Der Porta 400 zählt zu den feinkörnigsten und hochempfindlichsten Filmen auf dem Markt. Auch unter wechselnden Lichtbedingungen bietet er sensationelle Hauttöne sowie außerordentliche Farbsättigung – also perfekt für unseren Tag in Taiwan.
Nachdem wir an der National Taiwan University einen guten Freund von mir besucht haben, inkl. Stärkung am besten Waffelladen der Stadt mitten auf dem Campus, geht es für uns durch die kleinen Gassen in Richtung U-Bahn Station.
Das Bild wurde mit dem 50mm f1.4 gemacht. Durch den Sucher wird mir beim auf den Film angepassten ISO-Wert die benötigte Blende vorgegeben. Ich schaue die Gasse kurz an und erkenne das Potential. Was meine Augen gerade wahrnehmen, möchte ich in 1/36 auf meinem Film für die Ewigkeit festhalten. Die Gerüche die gerade in meine Nase steigen sind eine Mischung aus Sojasoße, Abgasen und etwas Undefinierbarem. Wir sind beide erleichtert, dass diese prägnanten Gerüche nicht mit auf dem Kleinbildfilm festgehalten werden und setzen unserem Weg zum Taipeh 101 fort.
Mit unseren vorgebuchten Tickets können wir ohne Anstehen direkt mit dem Aufzug bis zum 101. Stockwerk. Bis zum Bau des Burj Khalifa ist der Taipeh 101 das höchste Gebäude der Welt. Uns beeindruckt nicht nur die wunderschöne Aussicht über die Stadt und das grüne Land, sondern auch das riesige Ausgleichspendel. Es beruhigt mich genug Physikverständnis zu haben, um zu wissen, dass dieses Teil uns bei einem Erdbeben mehr oder weniger retten wird.
Das Bild haben wir mit dem 28mm f2.8 gemacht. Mit der Brennweite versuche ich das Gefühl der riesigen Stadt von oben einzufangen. Nie wird es so rüberkommen wie in diesem Moment. Aber der Charme der Stadt prägt sich für mich viel besser mit meiner AE1 ein, als mit einem Smartphone.
Uns macht die Stadt müde und wir brauchen eine Pause und möchten wieder ein paar Pflanzen sehen. Am Rande der Stadt gibt es einen Aussichtspunkt, der Elephant Mountain. Von dort aus können wir den Taipeh 101 sehen inkl. einem wunderschönen, von Grün eingerahmtem, Stadtpanorama. Doch bevor wir die schier endlosen Stufen auf uns nehmen sehe ich einen besonderen Spot. Die große Stadt ist voller Autos, Menschen und Blinklichter. Der wunderschöne rote Tempel am Rand des Elephant Mountain zieht meinen Blick sofort auf sich.
In diesem Moment ist es ruhig und sonnig. Ich habe dieses Bild nicht geplant. Oft überlege ich mir vorher wie viele Fotos ich an einem Ort machen möchte, aber manchmal gibt es überraschende Dinge in meinem Blickfeld, die ich nicht vergessen möchte. Ich mache das Bild absichtlich asymmetrisch. Davon mache ich auch sofort ein Bild mit meinem Smartphone, um meine Familie mehr oder weniger in Echtzeit im nächsten WLAN-Netzwerk in der U-Bahn Station teilhaben lassen zu können. Nachdem wir bei über 30°C die Treppen des Berges erklommen haben, werden wir mit einer wirklich schönen Aussicht belohnt.
Das Bild habe ich mit 28mm f2.8 gemacht. Als ich die Entwicklungen in der Hand halte, merke ich, dass der Portra für so wichtige Reisen die richtige Wahl ist. Wir machen uns beide zufrieden auf zur Kamerastraße. Die Straße ist Laden an Laden mit Kameraläden bestückt. Hier findet man alles was das Fotografieherz begehrt. Wir gehen stöbern und verbringen den Nachmittag in diesem wirklich schönen Viertel. Leider sind viele der Läden geschlossen, aber ein Besuch lohnt sich trotzdem!
Das Viertel ist mit Streetart und kleinen Läden übersäht und gibt uns ein tolles Gefühl. Das Schild zu Beginn der Kamerastraße ist mir auch noch ein Foto wert.
Die Stadt hat uns überrascht mit ihren vielen Facetten und den großen Unterschieden zu Europa. Wir haben den Tag in Taipeh für uns zufriedenstellend genutzt und machen uns wieder auf dem Weg zum Flughafen.
Denn Taipeh war nur ein Zwischenstopp auf dem Weg ans andere Ende der Welt. Mit Abenteuerlust und 5 weiteren Filmen steigen wir in den Flieger nach Brisbane.